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7. Schwangerschaftswoche (SSW)

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In der SSW 7 bilden sich die Organanlagen des Babys weiter aus. Der Embryo befindet sich in einer sehr intensiven Wachstumsphase. Da sich jetzt die ersten Muskelstränge bilden, setzen in dieser Woche auch die ersten Bewegungen des Kindes ein. Bei der Mutter machen sich nach wie vor die Begleiterscheinungen der körperlichen und hormonellen Umstellung bemerkbar.

In der 7. Schwangerschaftswoche gilt das Baby nach wie vor als Embryo. Das Embryonalstadium umfasst aus medizinischer Sicht die Phase der vorgeburtlichen Entwicklung, in der sich die Organanlagen des Kindes bilden. Mit dem Übergang der 9. zur 10. Schwangerschaftswoche ist es abgeschlossen. Zu diesem Zeitpunkt werden die Anlagen aller wichtigen Organe bereits vorhanden sein. In den kommenden Monaten differenzieren sich die kindlichen Organe weiter aus, ihre volle Funktionsfähigkeit erreichen sie erst zu einem deutlich späteren Zeitpunkt. Auch nach der Geburt setzt sich dieser Prozess – beispielsweise im Hinblick auf die Entwicklung des Gehirns oder des Immunsystems – noch über einen langen Zeitraum fort. Äußerlich ist die Schwangerschaft bisher noch nicht zu sehen – trotzdem spüren die meisten Frauen jetzt sehr intensiv, wie sich ihr Körper auf das Baby einstellt. Typisch sind in der SSW 7 Müdigkeit, häufiger Harndrang sowie Übelkeitsattacken. Oft erleben werdende Mütter in dieser Phase ihrer Schwangerschaft auch eine emotionale Berg- und Talfahrt.

Das Baby in der SSW 7: Intensives Wachstum, Entwicklung weiterer Organanlagen

So schnell wie in der SSW 7 wird das Baby in der gesamten Schwangerschaft nie wieder wachsen. Im Vergleich zur 6. Schwangerschaftswoche nahezu verdoppelt, dieses Wachstumstempo hält auch in der aktuellen Woche an. Am schnellsten wächst vorerst der Kopf des Kindes, der hierdurch besonders groß erscheint – an diesen Proportionen wird sich in den kommenden Monaten zunächst auch nichts verändern. Zu Beginn der SSW 7 ist der Embryo etwa acht Millimeter lang und damit etwa so groß wie eine Kidney-Bohne. Die Körperlänge des Babys wird von jetzt an in der Scheitel-Steiß-Länge (SSL) angegeben. Ab der 20. Schwangerschaftswoche ist dann die Messung der Körperlänge vom Scheitel bis zur Ferse möglich und ersetzt die SSL-Angaben.

Wichtig: Die Angaben zur Körperlänge und zum Gewicht des Babys können während der gesamten Schwangerschaft nur Durchschnittswerte sein. In den folgenden Wochen und Monaten prägt sich der individuelle Wachstumsrhythmus des Kindes immer stärker aus. Hieraus können zum Teil erhebliche Abweichungen zu solchen Durchschnittswerten resultieren.

Die Entwicklung der Organanlagen schreitet in der 7. Schwangerschaftswoche ebenfalls sehr schnell voran. Ab jetzt wird die Versorgung des Babys in immer stärkerem Maße von der Plazenta übernommen. Der Herzschlag des Kindes ist im Ultraschallbild oft bereits deutlich sichtbar.

Die Gesichtszüge des Babys sind deutlicher erkennbar

In der 7. Schwangerschaftswoche werden die Gesichtszüge des Babys immer deutlicher erkennbar. Die Anlagen der Augen bestehen jetzt aus zwei dunklen Einbuchtungen, in diesen Vertiefungen werden sich später der Augapfel und die Augenlinsen bilden. Allerdings stehen die Augen zunächst sehr weit auseinander, was dem Gesicht des Embryos ein etwas fischartiges Aussehen verleiht. Auch die Anlagen der Nasenlöcher, der Ohren, der Lippen und sogar der Zähne sind in der 7. SSW bereits vorhanden. Durch die Entwicklung des Gehirns wölbt sich die Stirn jetzt und in den folgenden Wochen sehr deutlich vor. Im Ultraschall ist zu erkennen, dass der Kopf des Babys sehr stark auf die Brust geneigt ist – an dieser „eingerollten“ Körperhaltung wird sich vorerst auch nichts ändern.

Erste Muskelstränge und erste Bewegungen des Kindes

Auch die Entwicklung der Extremitäten schreitet in der 7. Schwangerschaftswoche weiter fort. Arme und Beine des Babys sind bisher sehr kurz, wachsen jedoch stetig weiter. Bis zum Ende dieser Woche haben sich an den Händen kleine Fingeransätze ausgebildet. Unser evolutionäres Erbe macht sich für einige Tage auch hier bemerkbar: Finger und etwas später auch die Zehenansätze sind zunächst noch durch „Schwimmhäute“ verbunden. Aus den ursprünglichen Knorpelzellen bilden sich bereits in dieser Woche die ersten Knochenzellen – die Knochen des Kindes werden jedoch noch lange sehr weich und biegsam bleiben. Die Wirbelsäule ist bereits in der Lage, ihre stabilisierenden Funktionen wahrzunehmen. Der Wirbelkanal hat sich in der SSW 7 vollständig geschlossen, die Nervenstränge des Rückenmarks sind somit vor äußeren Einwirkungen und Schädigungen gut geschützt.

In dieser Woche entstehen außerdem die ersten Muskelstränge. Damit sind die Voraussetzungen dafür gegeben, dass sich das Baby auch bewegen kann. Zunächst handelt es sich dabei eher um spontane Muskelkontraktionen, da sich die Nervenstränge für die Bewegungskoordination noch entwickeln müssen. Bald wird sich das ungeborene Kind jedoch drehen, strampeln und im Babybauch zuweilen regelrechte Purzelbäume schlagen. Hierdurch trainiert es auch seine Reflexe und lernt, seine Bewegungen immer besser zu kontrollieren. In der SSW 7 spürt die werdende Mutter von dieser neuen Fähigkeit ihres Babys allerdings noch nichts. Frauen, die bereits Kinder haben, nehmen vielleicht schon in der 15. oder 16. Schwangerschaftswoche ein sanftes Flattern wahr – und können diese Empfindungen auch richtig deuten. Erstgebärende müssen auf diesen Moment oft bis zur 20. Schwangerschaftswoche warten.

Die Lunge und der Magen-Darm-Trakt bilden sich

In der SSW 7 entstehen die Anlagen der Lunge und des Magen-Darm-Traktes des Babys. Das Verdauungssystem besteht in dieser Woche zunächst aus einer Röhre, der an der Längsseite des Körpers verläuft und vorerst noch an beiden Enden verschlossen ist. Jedoch trennen sich jetzt die Luftröhre und die Speiseröhre voneinander. Letztere verbindet sich mit dem Magen des Kindes, der in dieser Entwicklungsphase zunächst „nur“ eine Wölbung in der Körpermitte ist. Sobald diese Verbindung stattgefunden hat, dreht sich dieser Magenansatz um 90 Grad nach links. Aus dem Zwölffingerdarm sprießen die Anlagen der Bauchspeicheldrüse und der Gallengänge. Aus dem bauchseitigen Teil des Vorderdarms bilden sich die Lungenknospen. Im Verlauf dieser und der nächsten Woche werden daraus die beiden Hauptbronchien und mehrere Unterteilungen entstehen, aus denen sich später die Lungenlappen bilden. Die Reifung der Lunge wird erst kurz vor der Geburt – gegen Ende der 35. oder in der 36. Schwangerschaftswoche – abgeschlossen sein. Auch Babys, die kurz vor diesem Zeitpunkt zur Welt kommen, gelten aus diesem Grund immer noch als Frühgeburt.

Die Leber des Babys beginnt in der SSW 7, die ersten Blutzellen zu produzieren. Ab der kommenden Woche ist auch die Milz daran beteiligt. Die beiden Organe übernehmen damit eine der Funktionen, die bis jetzt der Dottersack erfüllt hat. Dieser beginnt allmählich, seine Arbeit einzustellen.

Die Mutter in der SSW 7: Die Beschwerden der frühen Schwangerschaft halten an

Die Befindlichkeit der Mutter ist im Vergleich zur vergangenen Woche nahezu unverändert. Die Umstellung des Körpers auf die Schwangerschaft führt bei den meisten Frauen auch in der SSW 7 zu verschiedenen Beschwerden.

Die Schwangerschaftsübelkeit kann sich jetzt noch einmal verstärken, bevor sie in den nächsten Wochen allmählich beginnt, abzuflauen. Auch die Veränderungen des Geruchs- und Geschmackssinns halten an – bei vielen Frauen gehörten sie schon vor einigen Wochen zu den allerersten, noch völlig unspezifischen Anzeichen der Schwangerschaft. Leichte Kreislaufbeschwerden durchziehen oft die gesamte Schwangerschaft. Bisher wurden sie vor allem durch hormonelle Einflüsse ausgelöst, ab der 7. Schwangerschaftswoche nimmt auch das Blutvolumen der werdenden Mutter kontinuierlich zu. Eine der Folgen der stärkeren Durchblutung besteht in vermehrtem Harndrang. Der Busen ist in dieser Woche bereits deutlich größer und schwerer als in nichtschwangeren Zeiten, auch die Brustwarzen sind empfindlicher geworden. Unter Sodbrennen leiden manche Frauen bereits zu Beginn der Schwangerschaft. Entlastung können mehrere über den Tag verteilte kleinere Mahlzeiten sowie der Verzicht auf fette, scharf gewürzte Speisen und kohlensäurehaltige Getränke bringen.

Hormonell bedingte Müdigkeit

Sehr belastend in der frühen Schwangerschaft ist oft die hormonell bedingte Müdigkeit. In der 7. Schwangerschaftswoche erreicht sie bei vielen Frauen einen Höhepunkt. Verantwortlich dafür ist vor allem das Schwangerschaftshormon Progesteron, das für den Erhalt der Schwangerschaft und die Auflockerung der Gewebe sorgt. Gleichzeitig wirkt Progesteron beruhigend auf den Körper, der auch aufgrund der hormonellen Einflüsse regelmäßige Ruhepausen fordert. Trotzdem treten in der frühen Schwangerschaft oft einige Schlafprobleme auf. Vor allem ein ungehindertes Durchschlafen kann jetzt schwierig werden. Viele Frauen leiden bereits in dieser Phase ihrer Schwangerschaft unter leichten Dehnungsschmerzen, die sich vor allem nachts bemerkbar machen. Zwar ist die Schwangerschaft äußerlich noch nicht zu sehen, trotzdem hat in der 7. Schwangerschaftswoche das Wachstum der Gebärmutter bereits eingesetzt. Außerdem lockern die Schwangerschaftshormone jetzt den Halteapparat der Gebärmutter – die sogenannten Mutterbänder – auf, was ebenfalls zu leichten Schmerzen führen kann. Nächtliche Heißhungerattacken sowie häufiger Harndrang tragen ebenfalls dazu bei, dass der Nachtschlaf häufig unterbrochen wird.

Reizbarkeit und widerstreitende Emotionen

Auch emotional sind mit der frühen Schwangerschaft einige Herausforderungen verbunden. Viele Frauen spüren jetzt eine starke Reizbarkeit, auch depressive Verstimmungen treten in dieser Schwangerschaftsetappe häufig. Auch hier wirken sich die Schwangerschaftshormone aus. Viele Frauen werden sich auch viele – und nicht zwangsläufig nur angenehme – Gedanken darüber machen, wie ihre weitere Schwangerschaft verläuft und welche Veränderungen das Baby in ihr Leben bringen wird. Auch der Partner erlebt jetzt möglicherweise eine nicht ganz einfache Phase der Beziehung. Für werdende Väter ist die Schwangerschaft in der SSW 7 und in den folgenden Wochen noch nicht wirklich greifbar – im Vordergrund ihrer Wahrnehmung stehen die sichtbaren Schwangerschaftsbeschwerden und damit oft auch die Sorge um die Partnerin.

Die gute Nachricht: Die unangenehmen Begleiterscheinungen der frühen Schwangerschaft haben in der 7. Schwangerschaftswoche oft bereits ihren Höhepunkt erreicht. In den folgenden Wochen flauen sie bei den meisten Frauen schnell und kontinuierlich ab. Damit gewinnt fast immer auch die Freude auf das Baby und den neuen Lebensabschnitt endgültig die Oberhand. In absehbarer Zeit können werdende Eltern dann auch die schönen Seiten einer Schwangerschaft erleben und hoffentlich weitgehend unbeschwert genießen.

Was ist in der SSW 7 wichtig?

  • In der 7. Schwangerschaftswoche erlebt das Baby seine intensivste Wachstumsphase in der gesamten Schwangerschaft.
  • Die Ausbildung der Organanlagen ist jetzt bereits weit fortgeschritten. In dieser Woche entstehen unter anderem die Anlagen für die Lunge sowie den Verdauungstrakt.
  • Im Ultraschallbild ist der Herzschlag des Kindes meist bereits deutlich wahrnehmbar. Auch seine Gesichtszüge sind bereits erkennbar.
  • Wichtig für Vorsorgeuntersuchungen: Die Erstuntersuchung in der Schwangerschaft hat in der SSW 7 sehr wahrscheinlich bereits stattgefunden. Sie dient vor allem der Feststellung der Schwangerschaft sowie der Ermittlung von gesundheitlichen Faktoren der Mutter, die für den Schwangerschaftsverlauf von Bedeutung sind. Ärzte und Hebammen raten, die erste offizielle Vorsorgeuntersuchung in der Schwangerschaft nicht vor dem Beginn der 9. Schwangerschaftswoche zu absolvieren. Erst dann sind wichtige Entwicklungsparameter des ungeborenen Kindes im Ultraschallbild sehr zuverlässig sichtbar.

Unsere Tipps für die SSW 7:

  • In dieser Schwangerschaftsphase sind regelmäßige Ruhe- und Erholungspausen besonders wichtig. Auch viele Schwangerschaftsbeschwerden treten hierdurch nach kurzer Zeit zurück.
  • Vielen Schwangeren fallen Sport und körperliche Bewegung in der SSW 7 besonders schwer. Trotzdem sollten sie nach Möglichkeit nicht komplett darauf verzichten. Schon ein kurzer Spaziergang an der frischen Luft kann im Hinblick auf Stimmungstiefs, körperliche Beschwerden und Schlafprobleme Wunder wirken. In den kommenden Monaten ist körperliche Fitness auch ein wichtiger Bestandteil der Vorbereitungen auf die Geburt.
  • Gegen ausgeprägte Morgenübelkeit helfen möglicherweise ein Stück trockenes Brot, ein Zwieback oder – falls Süßes gut vertragen wird – ein Keks, die vor dem Aufstehen gegessen werden.
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