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Windelpilz

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Hefepilze sind fast allgegenwärtig und bestimmte Arten können, sobald sie eine Schwachstelle finden, zu schmerzhaften Infektion führen. Windelpilz oder Windelsoor – medizinisch als Candida albicans-Mykose bezeichnet – ist eine von einem Hefepilz verursachte Erkrankung im Windelbereich. Sie ist eine der häufigsten Kinderkrankheiten im Babyalter.

von Claudia Sarkady

Fast jedes Baby ist irgendwann von einer Windelpilzinfektion betroffen. Auffällig ist die deutliche Zunahme dieser, vor allem bei Babys im Windelalter auftretenden, Infektion während der letzten Jahrzehnte. Die Ursachen dafür könnten u. a. bei den geänderten Ernährungsgewohnheiten und den Wickelgewohnheiten in den Industrieländern zu suchen sein.
 

 

So erkennen Sie eine Infektion mit Soorpilz

Eine gerötete Haut muss noch kein Hinweis auf eine Windelpilzinfektion sein. Wenn die gerötete Haut aber zu nässen beginnt und Pusteln und Abschuppungen entstehen, dann deutet dies schon sehr auf einen Windelsoorinfekt hin. Recht eindeutig wird die „Beweislage“, wenn im Windel- und Intimbereich Bläschen und weiße Beläge auftreten.
 

Vielerlei Ursachen begünstigen den Windelpilz

In der warm-feuchten, kaum belüfteten Umgebung im Windelbereich von Kindern finden die Soor-Erreger das optimale Klima um sich extrem schnell zu vermehren – so schnell, dass es die körpereigene Abwehr nicht mehr schafft, die Eindringlinge abzuwehren. Ein zu häufiges Waschen mit Seifen oder Bädern, die die natürliche Schutzschicht der Haut schwächen, kann ebenfalls zur Infektion führen. Besonders wenn Ihr Kind vor kürzerer Zeit eine andere Infektionskrankheit durchgemacht hat und eventuell mit Antibiotika oder Cortison-haltigen Präparaten behandelt wurde, ist das Risiko einer Pilzinfektion erhöht. Sehr häufig tritt Windelpilz in Folge einer Windeldermatitis auf. Auch eine ungeeignete Ernährung mit einem zu hohen Anteil an Zucker- und Weißmehlprodukten scheint Pilzerkrankungen zu fördern.

 

Tipps zur Vermeidung von Windelpilz

  • Tun Sie alles, um die Haut Ihres Babys trocken und luftig zu halten.
  • Wechseln Sie die Windeln so oft, dass Ihr Baby im Windelbereich nie zu lange feuchten Hautkontakt hat.
  • Lassen Sie es sooft und so lange wie möglich „unten ohne“ strampeln und krabbeln – aber bitte immer unter Aufsicht.
  • Vermeiden Sie eng anliegende Windeln, sondern wickeln Sie Ihr Kind lieber mit dem nächstgrößeren Format der Wegwerfwindeln.
  • Verwenden Sie zum Reinigen der wunden Haut nur lauwarmes Wasser und möglichst wenig unnatürliche Stoffe.
  • Waschen Sie Ihre Hände nicht nur nach, sondern insbesondere VOR dem Wickeln, damit Sie nicht selbst die Pilze übertragen.
  • Bett-und Körperwäsche des Kindes sollte mit mindestens 60 Grad und ohne Weichspüler gewaschen werden.

Bitte beachten Sie zusätzlich auch alle Hinweise, insbesondere auch den Sicherheitshinweis, in unserem Beitrag „Wunder Po durch Windeldermatitis“.
 

Wie Sie Windelsoor selbst behandeln können

Wenn eine Windelpilzinfektion erkannt ist, müssen die oben beschriebenen Tipps zur Vermeidung besonders konsequent umgesetzt werden. Zusätzlich haben sich folgende Maßnahmen bewährt:

  • Wechseln Sie die Unterlage auf dem Wickelplatz nach jedem Wickeln.
  • Verwenden Sie keine öligen oder fettigen Cremes – insbesondere nicht auf der wunden Haut. Diese können dem Windelpilz zusätzliche Nährstoffe liefern und verhindern dessen Austrocknung.
  • Verwenden Sie während der Infektion und einige Tage darüber hinaus am besten Einmalwaschlappen und -handtücher oder waschen Sie diese nach jeder Anwendung.
  • Zur Behandlung der erkrankten Hautpartien sind Sitzbäder mit Eichenrindenextrakt oder Schachtelhalm- und Ringelblumentee sehr hilfreich.
  • Zinksalben lindern den Schmerz und bekämpfen den Windelpilz nachhaltig.

Besonders bei Mädchen muss darauf geachtet werden, dass sich der Windelsoor nicht als schmerzhafter Scheidenpilz ansiedelt.
 

Das sollten Sie mit dem Arzt besprechen

Insbesondere wenn Ihr Kind neben den für Soor typischen Merkmalen noch andere Krankheitszeichen, wie z. B. Appetitlosigkeit, Mattheit oder Fieber haben sollte, dürfen Sie nichtzögern, den Arzt zu besuchen, um mögliche gravierendere Kinderkrankheiten auszuschließen. Sollte ein Windelpilz öfter auftreten oder sehr hartnäckig sein, muss der Kinderarzt abklären, ob eine Soorinfektion im Darm besteht und sich von hier aus immer wieder auf den Windelbereich ausbreitet. Bei nicht anderweitig zu bekämpfenden Soorinfektionen wird der Arzt antimykotische Medikamente verschreiben.
 

Keep cool…

Bewahren Sie sich einen kühlen Kopf und Ihrem Baby einen kühlen, trocken-luftigen Po, dann wird der Soor im wahrsten Sinne des Wortes bald ausgetrocknet sein. Lieber mal einen feuchten Fleck im Laufstall als schlaflose Nächte riskieren…
 

Literaturtipps zum Thema “Windelpilz”

Das Kinder-Gesundheitsbuch
Jan Vagedes, Georg Soldner
ISBN-13: 9783833836190
29,99 €

Unser Kind
Helmut Niederhoff, Radvan Urbanek
ISBN-13: 9783709172971
34,95

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